Nach Frankreich folgt Italien. Und Ihr seid wieder live dabei…
Hey Leute, wir sind wieder unterwegs. Heute berichte ich Euch aus Rom. Bin mit Frau und einem Kind abgedüst. Wir in Südtirol haben Schulferien. Da bietet sich ein Kurztrip in die Hauptstadt an. Mit dem Zug von Bozen in die Urbs. In fünf Stunden ist man da. Echt cool. Muss man fast einfach ausnutzen das tolle Angebot. Und bei der Reservierung wusste ich noch gar nicht welches Unterhaltungsprogramm uns erwarten würde. In Anbetracht des abwechslungsreichen Geschehens im Zug war die Fahrt fast zu billig…
Aber lasst Euch erzählen. Von Anfang an.
Also -wie gesagt- Drei Viertel der Familie Gartner hat sich heute Morgen um 7.10 in den Zug auf den Weg in die ewige Stadt gesetzt. Mit uns im Abteil gefühlt noch 5000 Südtiroler. Ist eigentlich irgendjemand mit einem schulpflichtigen Kind an diesem Sonntag zuhause geblieben? Ich weiß es nicht.
Eher Nein…
Das letzte Mal, dass ich so viel Menschen von einem Stamm im selben Fahrzeug gesehen habe war vor 25 Jahren bei einem Flug von Hongkong nach Bangkok. 200 Chinesen auf dem Weg zu einem Viehhändler-Kongress in die thailändische Metropole. Und wir. Eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Wann lernt man schon mal Viehhändler kennen? Noch dazu lauter betrunkene. Und sehr lautstarke. Und sehr ungebildete. Obwohl… Wegen ein bisschen spucken, rülpsen und wegen ein paar sexueller Belästigungen von Stewardessen muss man ja nicht gleich den Stab über ein ganzes Volk oder gar eine ehrenvolle Berufs-Kategorie brechen.
Da waren die Südtiroler Familien doch um einiges besser. Das muss man schon sagen. Laut waren sie zwar auch dafür aber nüchtern. Und ungebührlich verhalten haben sie sich auch nicht. Wär ja noch schöner um 7 Uhr morgens.
Aber ich schweife ab. Kommen wir zum Wesentlichen des heutigen Tages zurück.
So eine Zugfahrt hat nämlich auch fernab des heimatlichen Zusammengehörigkeits-Gefühls einiges zu bieten. Nicht missen möchte ich beispielsweise den längeren Aufenthalt auf der Zugtoilette deren Schloss nur unter gewaltigem Körper-Einsatz geöffnet werden konnte, nachdem ich mir vorher schon beinahe die Hand gebrochen hatte, als ich versuchte dem Seifenspender etwas reinigenden Schaum zu entlocken.
Aber Schwamm darüber wie man so sagt (besonders auf Zugtoiletten…).
Meine Laune wurde kurz darauf gleich besser als ich zwar ungewollt, nichtsdestotrotz aber sehr interessiert Ohrenzeuge eines telefonischen Liebesgeplänkels meiner Sitz-Nachbarin mit ihrem Angebeteten namens Federico werden durfte. War echt abgefahren…Ich war wirklich dankbar, dass ich da mit dabei sein durfte. So richtig am sinnlichen Puls der Zeit. So geht Verbal-Erotik heute. Wer braucht da noch You-Porn wenn er Zugfahren kann?
Freue mich schon auf die Rückfahrt. Aber zunächst werde ich Ihnen von unseren Erlebnissen in Rom erzählen.
Deshalb seien Sie morgen bitte wieder dabei wenn Flötschman seine Erfahrungen in ,,bella Roma „ zu Papier bringt, beziehungsweise in seinen Laptop tippt.
Bis dann!