Ich befinde mich gerade mit meiner Gattin im Flugzeug nach Kairo. Hier schreibe ich die ersten Zeilen des Orient-Blogs, den ich Ihnen in den nächsten Tagen um Ihre europäischen Ohren schlagen werden. Gehen wir gleich in media res, oder ,,adhhhab iilaa aqsaa hadin‘‘, wie der Araber zu sagen pflegt. Ohne Wenn und Aber. Und ohne Rücksicht auf ihre zarten Gemüter zu nehmen.
Los geht’s:
Neben uns sitzt in der guten alten Flugzeug-Dreier-Reihe ein ägyptischer Heimkehrer, der so wie wir auch vom Mailänder Airport Malpensa aus das Nil-Land ansteuert. Der junge Mann sorgt dafür, dass in seiner unmittelbaren Umgebung schon richtig Urlaubsstimmung aufkommt. Über seine Schweißdrüsen breitet sich im Flieger nämlich breitflächig der Geruch des Orients aus. Würzig, süßlich und warm. Etwas Minze, ein bisschen Moschus, ein klein wenig Rose und ja, durchaus auch eine leichte Jasmin-Note. Und, wie bereits erwähnt-der körpereigene Schweißgeruch. Wir freuen uns sehr darüber. Einen Vorgeschmack auf den Lärmpegel, der uns in der 23-Millionen-Stadt Kairo erwarten wird, liefert uns ein Kleinkind in der Reihe hinter uns. Dagegen sind die Muezzin Rufe, die fünfmal täglich von den Minaretten der Moscheen erschallen komplett geräuschlos. Aber das ist (fast) kein Problem für mich und meine Gattin. Wir lieben Kinder. Vor allem arabische. (Gelogen…) Auf meinem Handy schaue ich mir die aktuelle Netflix-Dokumentation ,,Babo“ über den Deutsch-Rapper ,,Haftbefehl“ an. Dieser Name ist für mich fast Programm. Kurz bevor ich das Kind überwältigen und in die Flugzeug-Toilette sperren kann hört der Balg auf zu plärren… Allahu Akbar…
Bis morgen: Ihr Flötschman