Sind nach 30minütiger Fahrt mit der Fähre von Fuerteventura auf Lanzarote gelandet. Schon der erste Eindruck am Hafen von Playa Blanca und die kurze Taxifahrt zu unserem Hotel in Puerto del Carmen zeigen es deutlich auf: Lanzarote spielt im Vergleich zu Fuerteventura in einer anderen touristischen Liga. Die Insel packt mich mit ihrer schroffen Eleganz, dem Farbenspiel der schwarzen Lava-Landschaft und den weißen Häusern sofort. Für mich ist das Ästhetik in Reinkultur. Vor allem der große Sohn der Insel, der Maler, Bildhauer und Umweltschützer Cesar Manrique hat hier mit seinen vielen gestalterischen Ideen ganze Arbeit geleistet. Im Kampf gegen die zerstörerischen Kräfte der Zivilisation setzte das Multitalent auf die Symbiose von Natur und Kunst. Und die Ideen Manriques haben der Insel einfach gutgetan. Da wo Fuerteventura mit Billig-Tourismus versagt hat, punktet Lanzarote mit Stil und Klasse.
So zumindest empfinde ich es.
Vor unserem Hotel lädt gleich am ersten Tag ein langer Sandstrand zum Spazieren ein. Und wir leisten der Einladung natürlich Folge. Am Strand sitzen und liegen die Urlauber zum Teil halbgar, zum Teil halbnackt, zum Teil halbtot. Der Anblick der gegrillten, großteils älteren Leiber lädt nicht unbedingt dazu ein, den Blick länger als nötig auf bestimmten -von der Schwerkraft in die Tiefe gezogenen- Körperteilen verweilen zu lassen, aber es gibt ja sonst genügend schöne Perspektiven. Das tiefblaue Meer, die ansprechende Architektur, der wolkenlose Himmel.
Der nächste Weg führt uns sofort zum nahegelegenen Motorrad-Verleih. In den kommenden Tagen wollen wir bei sommerlichen Temperaturen über die Insel cruisen. Auf einer Kawasaki Chopper für mich und meine Rocker-Braut und auf einem 125er-Honda-Scooter für das große Kind.
Seien Sie dann mit dabei, wenn wir ab morgen die Motoren röhren lassen…
Zur Einstimmung darauf für die Anarchisten und Halbstarken, für die Literaturliebhaber und Rowdys unter Ihnen empfehle ich den geilen Roman ,,Lanzarote“ von Michel Houellebecq und den uralten Motorrad-song ,,On the road again“ von Canned Heat.