Irgendwie sehen alle echt Scheiße aus. Ästhetische Beobachtungen während der vierten Welle

Jetzt haben wir in Corona-Zeiten über so vieles geredet, obwohl geredet haben wir  eigentlich nicht, ich habe geschrieben und Sie haben gelesen, auf jeden Fall gab es ganz viele Themen über die ich mich schriftlich geäußert habe, wobei das ist ja so meine Art das mit dem sich gerne und viel Äußern. Das liegt so in meiner Natur.

 Ist so.

 Kann man nichts machen…

Also,  worüber ich aber meiner Meinung nach  viel zu wenig geschrieben habe, ist, was die Pandemie mit den Menschen so äußerlich veranstaltet hat. In puncto Ästhetik, Schönheits-Pflege und zur Schau getragenem (schlechtem) Geschmack. Was den seelischen Zustand der Leute anbelangt wissen wir ja dass alles ziemlich blöd gelaufen ist . Die meisten Leute spinnen jetzt einfach, das dürfte ziemlich klar sein.

 Shit happens also… Muss das jetzt auf Englisch bringen, weil es ja die ganze Welt betrifft. Also das mit den ganzen verrückt gewordenen Pandemie-Opfern.

Aber äußerlich? Wie hat die Menschheit die vergangenen 18 Monate ästhetisch verkraftet? Die Frage habe ich mir kürzlich gestellt, als ich in einen Straßen- Cafe saß und die Leute beobachtete die an mir oder sonst wem vorüberliefen. Oder vor sich selbst davon.

Wundern würde es mich nicht, wenn sich die Menschen vor ihrem Spiegelbild fürchten würden.

Viele sind dick geworden. Zuviel gefuttert vor dem Fernseher. Schuld ist die mangelnde Selbst-Disziplin . Und der verdammte Liefer-Service. Pizza , Pasta, Eiscreme…

Ein denkbar schlichtes Vergnügen mit katastrophalen Konsequenzen.

Fast food schafft seelische Wracks.

Ja und so sehen die Leute dann auch aus. Kaputt. Und grau. Wie dem Grab entstiegen. Wie hat die von mir sehr geschätzte Indie-Rock-Band Blumfeld in den 90ern einst getextet? ,,Jeder geschlossene Raum ist ein Sarg“.  Und in geschlossenen Räumen haben wir uns ja alle lange genug aufgehalten.

Noch Fragen?

Wenn das Aschfahle der teigigen Pandemie-Haut dann noch mit herbstlichen Grau in Form von Körpervolumen- gerechtem Jogging-Outfit kombiniert wird haben wir den Salat.

Oder doch eher die Schweins-Haxe…

Wie ich so in dem Cafe saß und erschrocken beobachtete, wie sich so manch aus den Fugen geratenes weibliches Wesen bauchfrei und umfangreich der Öffentlichkeit präsentierte philosophierte ich aus Verzweiflung so vor mich hin und tröstete mich mit dem Gedanken dass mit dem Ende des Tages die Gegenwart Vergangenheit sein würde und ich dann vielleicht all die unästhetischen Konsequenzen vergessen haben könnte.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt.

Überhaupt dieser Trend zum bequemen Schmuddel-Look. Hat man sich auch in der verdammten Corona-Zeit angewöhnt. Oversize-Shirts , kurze Hosen, Flip-Flops, Wanderschuhe  und generell legerer Wühltisch-Schick dominierten das Straßenbild. In Kombination mit der vielfach vernachlässigten Frisur eine eher unappetitliche Kombi.

Hey Leute, die Friseure haben wieder geöffnet und es gibt auch ein modisches Leben fernab von Sandalen und der guten alten Funktions-Jacke

Sieht nämlich alles echt übel aus. Auch wenn das niemand gerne hört.

In dem Zusammenhang sei mir nochmals erlaubt ein weiteres Zitat in meinem heutigen Blog  zu verwenden. Der griechische Philosoph Platon meinte einst, dass niemand so sehr gehasst würde wie der, der die Wahrheit sagt. Dann muss ich mir jetzt wohl Sorgen machen.

1 Kommentar

  • Posted 27. September 2021
    von Michael H. Linnig

    Tja, der Great Reset hat schon stattgefunden. Wie innen so außen. Aber es bleibt Hoffnung: jede Bewegung hat Ihre Gegenbewegung. Und zu deren Vertretern gehören Sie ja nun ganz eindeutig. Keine Angst also: nicht die ganze Welt wird Sie hassen.

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