Hallo liebe Leute, hier bin ich wieder. Wie am Ende des letzten Blog-Beitrages angekündigt sind mein holdes Weib und meine Wenigkeit von Kairo ausgehend weitergezogen. Wir befinden uns mittlerweile in Abu Dhabi, wo wir dem europäischen November entflohen, etwas Sonne tanken und ein paar Tage am Meer verbringen wollen.
Und natürlich möchte ich meine treuen Leser am täglichen Strand-Geschehen teilhaben lassen. Weil es hier nämlich einiges zu bestaunen gibt. Das internationale Publikum trifft sich nach dem orgiastischen Luxus-Verschwender- Schlemmer-Frühstück zum gesellschaftlich und modisch imposanten Rendezvous am Beach. Wer hier nicht mindestens eine Dior-Strandtasche und die dazu passenden Hermes-Pantöffelchen sein eigen nennt kann sich gleich ins arabische Meer stürzen. Die von mir beobachteten Gäste kommen aus Deutschland, der Schweiz, aus Russland, China, Italien, Saudi-Arabien, Spanien und Indien. Ein G8-Gipfel der etwas anderen Art unter neuer Beteiligung.
Am Strand werden meine Gattin und Ich von einer russischen und einer spanischen Familie flankiert. Geräuschpegel: Sehr, sehr hoch. Die bleichhäutigen Männer sind offenbar sehr religiös, denn sie tragen schwere goldene Goldketten mit dem lieben Christus um ihren Hals. Statt Weihrauch ziehen Zigarren-Schwaden über das Ufer-Gelände. Gelegentlich stimmt einer aus dem fröhlichen Kosaken-Chor eine russische Weise an. Wunderschön und kulturell sehr wertvoll. Die dazugehörigen Gattinnen starren sinnentleert auf das vor ihnen liegende Wasser und geben sich schon am frühen Nachmittag dem Trunke hin. Spontan fällt mir dazu ein Gedicht des deutschen satirischen Dichters Robert Gernhardt ein, ,,Ich horche in mich rein/In mir muss doch was sein/Ich hör nur Gacks und Gicks/In mir da ist wohl nix“.
Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Die spanischen Nachbarn hingegen sind weniger betrunken, schöner gebräunt, modisch geschmackvoller unterhalten sich aber nicht weniger lautstark und in einem Tempo miteinander, dass mir schon nach kürzester Zeit die Ohren sausen. Mein Spanisch ist leider nicht gut genug, um das Gespräch intensiver analysieren zu können. Kurz schnappe ich den Begriff ,,Vacaciones“ auf, bevor ich vom nächsten sprachlichen Hochgeschwindigkeits-Zug überfahren werde. ,,Vacaciones“ heißt auf Deutsch ,,Urlaub“. Aha…Interessant!
Irgendwie hatte ich mir von den Iberern mehr erwartet.
Ich melde mich dann wieder, wenn dann die anderen Teilnehmer am Länderkampf aus der Rolle fallen.
Bis dann!