Ich muss mich entschuldigen. Hatte zuletzt gar keine Zeit mich um meine treue Leserschaft zu kümmern und sie mit Erlebnissen und Geschichten aus meinem alter ego-Leben als ,,Flötschman“ zu versorgen. Schließlich galt es in den vergangenen Wochen Unmengen an Vorbereitungen zu treffen um endlich unser Hotel wiedereröffnen zu können. Sie dürfen mir glauben so ein Neuanfang ist nicht ohne. Alle Maschinen im Haus wieder hochfahren (nicht zuletzt die eigene….) , neue Mitarbeiter einlernen, Umbau -und daraus folgende Korrektur-Maßnahmen durchführen, und, und, und…
Das riecht nicht nur nach Arbeit sondern fühlt sich auch so an. Aber das ist schon ok ! Jetzt ist nämlich richtig Energie gefragt. Corona-Antriebslosigkeit war gestern… Nun ist die Hütte wieder offen und der natürliche Chemiecocktail aus Endorphinen, Seratonin und Dopamin macht sich in meinem Körper bemerkbar. Sie wissen schon: Die Botenstoffe des Glücks und ihre Wirkung…
Pharrell Williams alter Frohsinn-Schlager ,,Happy“ läuft in meinem Kopf zur Zeit in Dauerschleife. Krieg sie gar nicht mehr raus aus meinem Schädel die olle Schnulze. Vor lauter Freude…
Yabba dabba doo…
Nach dem vergangenen Sommer jetzt also ein zweiter, diesmal etwas früherer restart reloaded .Die sinkenden Corona-Zahlen und die steigende Impf-Rate haben es möglich gemacht . Wir können und die Touristen wollen wieder.
Wenn das keine Win-Win-Situation ist weiß ich auch nicht. Klingt doch nach Spaß oder?
Auf dem Weg hin zum neuerlichen Berufs-Vergnügen war ich ziemlich eingespannt und die Vorbereitungen haben mir wieder mal so richtig gezeigt wie sehr mir das Hotelleben und das ganze Drumherum gefehlt haben. Habe zwar einen Tinnitus bekommen von den vielen Telefonaten mit indischen Tellerwäschern die auf der Suche nach einem Geschirr-Kosmetik-Job in einem abenteuerlichen Mix aus Italienisch-Englisch und Hindi in mein I-Phone gebrüllt haben, aber was soll‘s…Wir leben ja mittlerweile in einer globalisierten Welt und das gilt -man mag es kaum glauben- nicht zuletzt auch für die Spül-Industrie. Da ist echt internationale Flexibilität angesagt. Immer wieder eine interessante Erfahrung, die man -unter uns gesagt- zwar nicht unbedingt machen muss aber durchaus kann, wenn man denn dazu gezwungen wird.
Was gibt es aber an wirklich Wichtigem zu berichten?
Ach ja…
Meine Frau hat inzwischen eine Rolle im Hotel übernommen, von der sie in ihren abenteuerlichsten Gedanken wohl nicht vermutet hätte, dass sie sie jemals innehaben könnte. Sie ist – und jetzt halten Sie sich bitte fest – Nasenflügeltesterin. Ja, Sie haben richtig gelesen. Ich bin mit der Leiterin der hauseigenen Covid-Test-Station verheiratet. Irgendwie sexy…
Die Mitarbeiter welche noch keine Impfung bekommen haben finden sich nunmehr regelmäßig in meinem Büro ein, wo sie von der Chef-Virologin empfangen und kompetent und professionell mit Wattestäbchen im inneren Nasenbereich gestreichelt werden.
Die gefühlt hunderte von Folgen der Fernseh-Serie ,,Greys Anatomy“ die sich meine Gattin während des Lockdowns reingezogen hat zeigen definitiv Wirkung. Und Mitarbeiter und Gäste profitieren von der Gartnerschen ,,safe area“.
Aber kaum habe ich angefangen zu erzählen muss ich auch schon wieder Schluss machen: Wir drohen nämlich gerade in einer Flut von Anfragen für die nächsten Urlaube im Hotel Gartner zu ertrinken. Gott sei Dank haben wir unsern Befähigungsnachweis für das Eintauchen in die E-Mail-Woge schon oft erbracht. Das dafür nötige Freischwimmer-Hotel-Abzeichen haben wir uns quasi selbst verliehen.
Also dann, tschüs und bis bald!
Obendrein gibt es exklusiv für Sie noch eines meiner Lieblingszitate vom großen Lebenskünstler und Philosophen Paulchen Panther :
Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage!
Ihr Flötschman