Am Mittwoch wird er in Berlin ins Flugzeug steigen. Gemeinsam mit Frau und Kind. Anderthalb Stunden später wird er dann in Bozen landen. Wird Südtiroler Boden betreten. Selbigen möglicherweise küssen, den Blick gegen den dann endlich blauen Frühlings-Himmel gewandt.
Glücklich im gelobten Tiroler Land zu sein.
Na ja, soweit wird es dann wohl eher nicht kommen, aber immerhin: Daniel Kehlmann, wahrscheinlich DER aktuelle Literatur-Star im deutschsprachigen Raum weilt diese Woche in Südtirol. Auf Einladung vom Hotel Gartner. Er wird von meiner Blogger-Wenigkeit in einer schwarzen Limousine am Flughafen in der Landeshauptstadt abgeholt und in seine Herberge gebracht werden Dort wird er dann am darauffolgenden Tag lesen.
Vor über 100 ausgewählten Personen.
Sold out-Ausverkauft wird es dann an der Eingangstür im Hotel heißen.
Rien ne va plus…
Volle Hütte…
Mehr geht nicht in puncto Auslastung. Sonst bekommen wir in unsrem Wintergarten noch ein statisches Problem. Auch wenn die Literatur-Liebhaber üblicherweise vor allem geistige Nahrung zu sich nehmen: Ein bisschen Körper-Gewicht kommt bei der ganzen Menge an Besuchern schon zusammen. Und wir wollen ja nicht zusammenbrechen unter der schweren literarischen Last.
Bis dahin werde ich vor allem geistig hungrig bleiben. Und hellwach. Noch ein paar Interviews geben. Tageszeitungen, ORF, Rai, Frühstücksradio und Fernsehen…Die Journalisten spielen nämlich verrückt und verlangen mir alles ab. (Was mir ehrlich gesagt schon auch ganz gut gefällt. Wie sagte der englische Dichter John Milton einst so schön: “Eitelkeit ist die letzte Schwäche eines edlen Sinns“).
Futtern kann ich später. Jetzt heißt es zunächst mal plaudern. Rede und Antwort stehen.
Ein Literaturfestival in Dorf Tirol.
Wem ist denn sowas eingefallen? Ihnen…Ja? Crazy. Cool. Wunderbar.
Herr Gartner können wir ein bisschen was Biografisches von Ihnen kriegen? Privates kommt gut an beim Leser. Besonders von schrägen Vögeln.
Sie sind doch einer, oder?
Foto.
Smile.
Intellektuelles Grinsen.
Freudiges Strahlen.
Erwartungsvoller Blick in die literarische Ferne.
„Sagen Sie bitte noch was Intelligentes“.
“Lustig reicht auch…“.
Auch die Fans spielen verrückt. ,“Glauben Sie, Herr Kehlmann hat kurz Zeit für ein kleines Gespräch?“. ,“Kann ich ihn in der Woche auch privat treffen?“. , Was isst der Mann denn gerne“? ,“Hat er eigentlich Sonderwünsche“? „Allüren“?
Ein geistlicher Würdenträger fragt bei mir per Mail nach, ob er denn ein Autogramm von Herrn Kehlmann bekommen könne. Er selbst weile in der Osterzeit zwar in Rom beim argentinischen Christen-Chef, aber ein Signum vom Literatur-Papst wäre schon auch nicht von schlechten Eltern.
Wird natürlich gemacht Hochwürden! Und wenn wir schon dabei sind: Grüße auch an Franziskus…
Junge Poetry-Slam-Punks mit provokativem Habitus, ältere Herren mit sonorer Stimme, grauen Haaren und bewegter Biografie sowie heimische Sach-Buch-Autoren mit ausgeprägtem lokalen Fach-wissen, werden sich in den kommenden Wochen im Burggrafenamt ein Stelldichein geben.
Es wird gelesen, geredet, philosophiert werden.
Und vielleicht kommen wir irgendwann auch mal zum Essen.
Einen guten (literarischen) Appetit wünscht Ihnen jetzt schon:
Ihr Flötschman
P.S. Das gesamte ,,Festi-Wahl“-Programm finden Sie auf der Hotel Gartner Homepage