Chronik eines ungeplanten Kriminal-Falles. Haupt-Darsteller: Die Gartners

Beinahe wäre ich im Knast gelandet. Schuld daran war meine Gattin. Ihre kriminelle Energie hatte mich an den Abgrund geführt und ich war kurz davor hinabzustürzen. Nichtsahnend was das verbrecherische Geschehen rund um meine Person anbelangte.  Deshalb aber natürlich nicht von Verantwortung befreit.

Aber machen wir das Ganze nicht zu kompliziert. Sie sind neugierig geworden und ich will berichten.

In chronologischer Reihenfolge.

Im protokollarischen Stile.

Spannend. Wahrheitsgetreu. Prickelnd.

Dienstag vergangener Woche:

Eine Tankstelle zwischen Meran und Bozen.:

Die Gartners parken ihr Fahrzeug, einen Jeep Cherokee an einer Zapfsäule, um den Tank zu befüllen. Während die beste Ehefrau von allen (frei nach Ephraim Kishon…) den zur Tankstelle gehörigen Kiosk aufsucht, um sich mit kleinen Naschereien für die Weiterfahrt einzudecken, lässt der Fahrzeug-Lenker (also meine Wenigkeit) noch kurz den Reifen-Druck kontrollieren, weil er während der Fahrt, das Gefühl hatte auf allzu schlappen Sohlen über die Schnellstraße zu schleichen. An der Theke trifft die Gattin auf einen guten Bekannten und beschließt spontan in dessen Gesellschaft noch ein aufputschendes Heiß-Getränk und ein Croissant zu sich zu nehmen. Die beiden plaudern, lachen, denken nur an ihr Frühstück.

Der pflichtbewusste Fahrzeug-Lenker hingegen nimmt die vergnügungssüchtige Anwandlung seiner Angetrauten und auch deren freundschaftliche Begegnung nicht wahr und kümmert sich weiter um das Fahrzeug, bis Frau Gartner dann wieder im Auto Platz nimmt.

Gemeinsam reist man weiter. Frohen Mutes und bester Laune. Süßigkeiten vertilgend.

Alles scheint in bester Ordnung zu sein.

Aber der Schein trügt.

Eine bedrohliche Wolke schwebt Unheil schwanger ober dem schwarzen SUV der Richtung Süden fährt.

Donnerstag vergangener Woche:

Ein Fahrzeug der lokalen Ordnungs-Hüter fährt vor dem Hotel Gartner vor. Im Dienstwagen der Carabinieri befinden sich zwei Gesetzes-Hüter. Die Türen des schnittigen Alfa Romeos öffnen sich und die beiden Beamten nähern sich dienstfertigen Schrittes der Rezeption. Ihr Begehren: Ein Gespräch mit dem Hotel-Inhaber und dem Eigentümer des Jeeps Cherokee (wieder meine Person). Es geht um ein Verbrechen. Selbiges war von den Video-Kameras der Tankstelle erfasst worden, an dem sich das Hoteliers-Ehepaar vor Tagen aufgehalten hatte. Und diese hatten-von diesem Baum der ernüchternden Erkenntnis mussten die Gartners jetzt essen-die Tankstelle verlassen, ohne das Benzin zu bezahlen.

Die logische Konsequenz: Eine Anzeige wegen Treibstoff-Diebstahls.

Das zunächst entsetzte, nahezu empörte Leugnen des Tatbestandes vonseiten des Ehepaares wird schnell zum panischen, peinlichen Aha-Erlebnis: ,“? Hast nicht Du…Was? Ich? Du warst doch an der Bar?…“

Scheibenkleister.

Jeder der beiden dachte, der jeweils andere hätte die Rechnung beglichen.

Und jetzt haben wir die Polizei im Haus.

Auch den beiden Beamten, die der örtlichen Carabinieri-Station angehören ist das Ganze unangenehm. Eine Aussprache mit gleichzeitiger Begleichung der Schuld mit dem Tankstellen-Betreiber ist unvermeidbar. Letzteres will die Anzeige auch zurücknehmen. Die beiden kurzfristigen und ungewollten Klein-Kriminellen genießen schließlich einen guten Ruf in der Gegend.

Und sind bislang noch nicht unangenehm aufgefallen. Bislang keine erkennbaren Leichen im Keller, also soll es bei einer Ermahnung bleiben.

Peinlich, peinlich.

Ich werde mir jetzt im Internet eine falsche Kenn-Tafel und eine Gesichts-Maske besorgen. Für die nächsten Tankstellen-Besuche

Sicher nicht falsch, wenn man mit einer Kriminellen verheiratet ist.

Kommentar hinterlassen

Have Fun
Flötschman Comik Figur