Louvre, ,,teamLab Phenomena“ und bald auch ein großartiges Guggenheim-Museum: In Abu Dhabi kommen nicht nur Sonnenanbeter, Wasserratten, Gourmets und Gourmands auf ihre Kosten. Nein, auch in puncto Kultur hat der Wüstenstaat mittlerweile einiges zu bieten. Aus dem Boden sprudelt das Öl in großen Mengen und die entsprechenden Petro-Dollars nutzen die Scheichs unter anderem, um auch kunstsinnige Touristen ins Land zu locken. Mit dem Louvre Abu Dhabi, einem spannenden Ableger des Louvre Paris gelingt das hervorragend. Knapp eine Milliarde Euro hat sich das Land die Kooperation mit Frankreich für die künstlerische Beratung und die entsprechende Zusammenarbeit kosten lassen.
Wir waren vor allem von der unglaublichen Architektur des französischen Stars Jean Nouvel begeistert.
Hat echt großen Spaß gemacht!
Gleiches gilt auch für das ,,teamLab Phenomena“ Abu Dhabi, einem Museum in dem immersive, digitale Kunstausstellungen gezeigt werden. In den ,,visionären Kunst- und Erlebnisräumen“ verschmilzt der Besucher in seiner Fantasie mit Natur und Technologie und amüsiert sich dabei prächtig. Unnötig zu sagen, dass auch hier wieder nirgends (und erst recht nicht bei der Architektur) gespart wurde.
Kleiner Hinweis für alle Sparfüchse unter den Lesern: Geld ausgeben kann durchaus Spaß machen. (vor allem, wenn man genügend davon hat…)
Nach den Museumsbesuchen mussten wir auch am Strand wieder nach dem Rechten sehen. War Frischfleisch gekommen? War ein bisschen was zum Lästern eingetroffen? Ein paar nette Opfer von Schönheits-Operationen oder vielleicht ein, zwei nette Schnösel, oder ein Flugzeug voll mit proletarischem Inhalt?
Ja, ich kann Sie beruhigen. Es gibt Neues zu berichten. Wie schon in den vergangenen Tagen kommt das interessanteste Material wieder aus Russland. Froschlippige Frauen mit einnehmender Oberweite und Männer mit durchtrainierten Körpern und Armen so dick wie Baumstämme. Modell: Auftragsmörder. Bei meiner spontanen Recherche im Internet glaube ich unter den neu Eingetroffenen Iwan, den Schlitzer von Murmansk, Igor, den Würger von Irkutsk und Dimitri, den Schlächter von Wolgograd zu erkennen. Auf Ratschlag meiner besorgten Frau behalte ich diese Informationen aber für mich.
Da wäre es schon viel netter mit unseren netten Zimmernachbarn aus München-Solln in Kontakt zu treten. Es bleibt aber beim Konjunktiv, weil ein Dialog mit Menschen an deren Oberkörpern ständig drei Kinder hängen schwer möglich ist. Der Ordnung halber sei erwähnt, dass die Kinder Charlotte, Maximilian, Ludwig, Leopold, Katharina und Maximilian heißen. Glaube ich zumindest aus den hysterischen Rufen von deren Eltern hervorzuhören.
Keine pädagogischen Probleme hat die indische Familie auf den Liegen neben uns, Kein Wunder: Deren Kinder sind gerade dabei ins Guinness- Buch der Rekorde für das längste Starren auf ihre Smart-Phones aufgenommen zu werden. Aktuell sind wir bei 74,5 Stunden.
Auch schön…
Morgen fliegen wir wieder nach Hause. Ich fürchte mich schon jetzt vor der provinziellen Langeweile in meiner Heimat.
Liebe Grüße vom Schandmaul Ihres Vertrauens:
Ihr Flötschman