Hallo liebe Floetschman-Freunde!
Ich sitze gerade auf der Terrasse unseres Hotels in der Nähe von Jaco, einer eigentlich ziemlich uninteressanten Kleinstadt an der pazifischen Küste Costa Ricas. Nach einer atemberaubenden Fahrt von Arenal über San Ramon durch das superlativ-grüne Inland Costa Ricas sind wir gestern an der Pazifik-Küste gelandet. Die Ferienorte die sich hier einer nach dem anderen aneinanderreihen haben etwas von dem traurigen, irgendwie verkommenen Charme den man in Europa so unter Umständen auch an der italienischen Adria oder der spanischen Costa del Sol erleben kann. Unser Hotel liegt aber dermaßen genial, dass wir die Tristesse aus der Ferne betrachten können und da wirken der ewig lange Strandstreifen und natürlich auch die wie immer umwerfend -man mag es kaum glauben- grüne Landschaft schon wieder richtig positiv.
Als brave europäische Touristen haben wir uns heute – just for fun -gegenseitig überredet an einer Crocodile-Boots-Tour teilzunehmen, welche als der Nature-Watching-Heuler schlechthin in unserer Gegend angeboten wird.
Und es war uns nicht zu viel versprochen worden. Es wurde nämlich ein Heiden-Spaß!
Weniger wegen der bis zu fünf Meter langen Echsen, die sich faul im und am brackigen Wasser des Flusses Tarcoles suhlten oder gar der deprimiert wirkenden Vögel die die Präsenz ihrer schwimmenden Freunde offenbar auch nicht wirklich zu schätzen wussten, als vielmehr wegen der Gesellschaft unseres wortkargen Tourguides Luis. Der gute Mann gewährte uns trotz der zwischen uns herrschenden Sprach-Barriere umfangreichen Einblick in die Tierwelt seines ziemlich unattraktiven weil extrem schmutzigen Flusses und brauchte dafür nur zwei englische Sätze: ,,Look a Bird“ und ,,Look a Crocodile“. Begeistert wendeten wir unsere Blicke immer in die von Luis angezeigte Richtung und freuten uns über jeden vorbeischwimmenden Ast.
Vögel übrigens (bitte alle Ornithologen unter meinen Lesern mir meine Ignoranz zu verzeihen) gehen mir schon im Allgemeinen komplett am A…. vorbei. Warum hätte es dann hier in Costa Rica anders sein sollen? Dies trotz der verzweifelten Versuche des motivierten Guides uns die am Pazifik beheimateten Piepmatze anhand eines in Plastik eingeschweißten Blattes Papier mit der Abbildung jedes einzelnen Vogels näherzubringen. Nur soviel möchte ich Ihnen hier mitteilen: Wir haben auf unserer Tour die Nr. 6, die Nr. 8, die Nr. 12 und die Nr. 21 gesehen.
Der Nachmittag gehörte einer in der Form so nicht geplanten Off-Road-Tour durch die nahe Hügellandschaft, in der wir uns auf der Suche nach anscheinend besonders tollen Wasserfällen verirrten (welche wir im Übrigen nie gefunden haben…) und dann zwei Stunden lang durch jedes Schlagloch der Gegend fuhren. Ich fands richtig geil, meine Frau weniger. Nach der Rückkehr in die Zivilisation konnte ich mein beunruhigtes aber wie immer holdes Weib mit der Einladung auf ein paar Calamares und ein, zwei Drinks wieder beruhigen.
Es war ein schöner Tag!
Pura Vida!
Sie hören (lesen…) demnächst wieder von mir!