2. Tag: Die Stadt lebt. Und wir mit ihr…

Nach einer halbstündigen Fahrt vom Flughafen zum Hotel, die mehr einer Walter-Röhrl-Gedenk-Rally als einer Taxifahrt glich, sind wir gestern am späten Abend im Hotel angekommen. Die Ägypter sind die wahrscheinlich besten Autofahrer der Welt. Auf jeden Fall die rücksichtslosesten. Bevor ich nach dem Auto-Slalom auf der siebenspurigen Strecke zwischen laut hupenden und vollkommen verbeulten PKWs (es gibt sehr, sehr gute Gründe dafür…) sowie Motorrädern mit voller Familienbesetzung (Mama, Papa und drei Kinder) dem Hotelpagen, der unsere Koffer entgegennahm, vor die Füße kotzen konnte, brachte mich meine Gattin zur Räson. Ich riss mich zusammen, kippte zwei Cognacs und ging dann direkt zu Bett. Danach schlief ich wie narkotisiertes Baby.

Der heutige Tag war nicht minder aufregend. Nur ohne Schweißgeruch und ohne Übelkeit. Es gab Kultur satt. Auf dem Programm standen der Ausflug zu den Pyramiden und-der eigentliche Grund für die Reise- der Besuch des neuen ägyptischen Museums. Und ich kann Ihnen jetzt schon flüstern, dass wir Großartiges erleben durften. Das nigelnagelneue GEM (Grand Egyptian Museum), offiziell erst am 4. November eingeweiht, ist eine wahre Sensation. Großartige Architektur, über 35000 Ausstellungsstücke, ultra-modern präsentiert. Kurzweilig, lehrreich und ästhetisch zugleich. Einfach zum Hinknien. Gelobt seien der Herr, der Architekt und die Geldgeber, die in das Museum sage und schreibe 1 Milliarde Dollar investiert haben. Jeder Kilometer, den wir für die Reise zum Museum hinter uns gebracht haben, hat sich irre gelohnt.

Und die Pyramiden sind halt die Pyramiden. Muss man unbedingt gesehen haben. 4500 Jahre ägyptische Geschichte auf 10 ha steinigem Wüstengrund. Etwas staubig zwar, mit vielleicht ein, zwei Kamelen zu viel aber sonst echt cool. Das denken sich auch die Tausenden von chinesischen, spanischen, deutschen, französischen und arabischen Besuchern, die da auf scheußlichen Sandalen durch den Sand stapfen, aber was soll’s, Touristen sind auch Menschen. Und wir gehören ja schließlich mit dazu.

Bis morgen: Ihr Flötschman

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