Die Freiheit nehme ich mir! Über das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben…

Vor 10 Jahren habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Hatte das Gefühl, dass es schlicht und einfach vorbei war mit der Beziehung zwischen mir und den Glimmstängeln.

Das war damals. Und hat bis heute angehalten.

Jetzt bin ich kurz davor eine Kehrtwende vorzunehmen. Schon aus Protest.

Obwohl: Darf man diese Überlegung überhaupt anstellen in einer Zeit, die sich der Entsagung verschrieben hat und sich offenbar daran erfreut potenziell vorhandene Genussfelder nicht zu bestellen?

Ich meine Ja!

Denn: Den Lossagungs-Aposteln mit ihren ganzen (Überlebens)-Regeln gehen mir total auf den Keks.

Ich möchte leben, wie es mir gefällt. Dafür stehe ich ein. Und gegen alle die mir diesbezüglich Vorschriften machen wollen protestiere ich hier vehement.

Kürzlich war ich auf einer echt geilen Fete (zufälligerweise meine eigene zum 60igsten Geburtstag…) Dort habe ich all die rauchenden Leute (hauptsächlich im fortgeschrittenen Alter…) beneidet, die im Freien standen, lachten, plauderten und sich einen Lungen-Torpedo nach dem anderen reinzogen. Aus Spaß an der Freude, aus Lust am (eventuell durch den Fluppen-Konsum auch verkürzten…) Leben.

Die vielen jungen Partygäste rauchten übrigens – ganz zeitgemäß – E-Zigaretten.

Oder gar nicht.

Gut für Sie.

Vielleicht.

Vielleicht auch nicht.

Ist ja auch egal.

 Lasst sie doch machen.

Lasst sie alle leben (solange sie möchten und noch können…).

Die Alten und die Jungen.

Ok, vielleicht neigt der Mensch aus purer Genusssucht dazu einfach zu ignorieren das giftige Substanzen einzuatmen und Teer in die Lungen zu pumpen eventuell die Fahrt zur Hölle beschleunigen könnte. Die eigene Endlichkeit ist einem ja durchaus bewusst, aber bis einen der Teufel holt darf man wohl noch ein bisschen Spaß haben, oder? Vor allem aber selbst darüber zu entscheiden, wie man mit seinem eigenen Körper umgeht.

 Apropos Entscheidung: Haben wir eigentlich in der Jugend unser Handeln immer hinterfragt?

Haben wir?

Ein klares Nein. 

Und muss ich das jetzt im Alter von 60 Jahren tun? Grundsätzlich schon, aber wenn es ums Feiern, ums Rauchen und Genießen geht möchte ich ausnahmsweise mal unvernünftig sein dürfen.

Raucher standen schon immer zusammen. In ihrer Gesinnung und in der Küche. In ihrem Glauben an das Coole und auf dem Balkon. Rauchen ist ein Brandopfer an den Gott des Genusses. Ein wenig Zen, etwas Inhalations-Meditation, ein bisschen Solidarität. Hustendes Gemeinschafts-Gefühl. Und manchmal schlicht und einfach fun…

Kürzlich habe ich in der italienischen Presse gelesen, dass die Stadt Turin das Rauchen im Freien verboten hat, wenn sich weitere Personen in einem Umkreis von 5 Metern aufhalten.

Und sowas macht mich sauer.

Noch mehr Protest von meiner Seite.

Wie schaut es eigentlich mit der Selbstbestimmung aus? Was dürfen wir in Zukunft noch? Wie weit darf die öffentliche Ordnung denn noch gehen?

Natürlich macht es Sinn auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen. Entsprechende Kampagnen auf den Zigaretten-Schachteln zum Beispiel sprechen diesbezüglich ja eine mehr als deutliche Sprache.  Selbstverständlich will das Gesundheits-System mit seiner Aufklärung den Menschen vor sich selbst und manchmal auch vor dessen Ignoranz schützen.

Und das ist meistens gut gemeint, oft sinnvoll und somit auch vollkommen in Ordnung. Aber Verordnungen wie die in Turin sind einfach übertrieben.

Weil sie auf Kosten unserer Freiheit gehen!

Meint:

Euer Flötschman

P.S. Habe jetzt – Protest hin, Ärger her -doch beschlossen doch erst am Toten-Bett wieder mit dem Rauchen anzufangen. Eine Stange Marlboro wurde bei meiner Familie bereits bestellt, damit sie bereit liegt, wenn es dereinst dann so weit sein sollte.

Die Sargnägel ziehe ich mir dann der Reihe nach alle rein.

So viel ist sicher…

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Flötschman Comik Figur