Die Horden (aus dem Süden) sind im Norden und sie wissen nicht was sie (dort) tun (sollen)

Immer im August kommen die Menschen aus dem Süden, da wo die heiße Luft den Asphalt fast zum Schmelzen und die Hitze die Gehirne zum Flimmern bringt und das mag ja niemand und deshalb  fahren sie in Scharen über die Autobahn in Richtung Alpen und sie stehen im Stau was gar nicht so schlimm ist, denn da ist es immer noch weniger heiß wie in der eigenen Stadt und sie kommen, weil sie nicht wissen was sie zuhause machen sollen, weil ja niemand da ist, der gemeinsam mit ihnen schwitzen würde und da ist es doch besser zu denen zu fahren bei denen im Sommer was los ist und die obendrein die bessere Luft haben, zu den ,,nordici“ nach Südtirol also, die zwar anders sprechen und denken und leben und essen und trinken und sich kleiden, aber aus irgendwelchen historischen Gründen denselben Pass haben wie die aus dem Süden und die so gastfreundlich sind, zwar mit Akzent aber immerhin und die so viele Hotels haben und Betten in denen man schlafen kann und die diese Betten für mehr oder weniger gutes Geld vermieten und die im Norden also haben so viel Frischluft und mancherorts auch Klima-Anlagen dann muss man nicht mehr so schwitzen wie in den großen Städten, die leergefegt sind und so heiß und so schlecht durchlüftet und man weiß eigentlich auch am Urlaubsziel dann  nicht wie man den Tag verbringen soll, aber man kann sich schließlich statt zuhause auch ganz gut auf den Gletscher -gekühlten Bergen langweilen,-wenn denn die Gletscher noch da sind in diesen klimatisch so beunruhigenden Zeiten, jawohl- und man kann dann auf die Gipfel fahren mit den Seil- Bahnen, muss sich nicht wirklich bewegen, weil man ja auch über keine Ausrüstung verfügt -die nebenbei erwähnt echt uncool aussieht- und dann kann man von den Bergen runterschauen auf die Hotels und die vielen Swimmingpools an denen man dann am Nachmittag liegen kann, wenn der Tages-Ausflug mit Seilbahn oder Auto -und ja nicht zu Fuß -zu Ende ist und man kann dann schauen wie die Urlauber die noch weiter im Norden wohnen als diese eigenartigen akzent-behafteten Hoteliers, Kellner und Köche in Südtirol , minütlich röter werden weil sie ja in der Sonne liegen und dann noch nebenbei Alkohol trinken, was kein südländisch geprägter Mensch versteht, aber sie tun das immerfort und sie scheinen das gewohnt zu sein und es scheint sie glücklich zu machen und es ist sehr befremdlich aber auch interessant weil so lernt man seine europäischen Nachbarn besser kennen und man muss sich selbst nicht dauernd langweilen, schließlich kann man nicht immer nur  gesundheitsbewusst dampfende Elektro-Zigaretten rauchen und mit der schicken, schmuckbehangenen  Gattin und dem Hund – dem so kleinen, dass er fast wie ein Goldhamster aussieht- spazieren gehen- Nein, das kann man nicht-man muss im Urlaub ja was erleben und dazulernen, beispielsweise indem man -immer mit dem Auto natürlich- in die hierzulande sehr kleinen Städte fährt und dort die Straßen rauf und runterläuft und nichts kauft außer vielleicht ein Stück Speck weil der so ,,tipico“ ist, relativ sinnfrei zwar diese Bewegung, aber irgendwie doch auch sportlich, oder sich an die Seen begibt-ja auch solche stehenden Gewässer haben diese Menschen hier-ja was haben die denn sonst noch alles- unglaublich, und man (un)-bewegt sich in Scharen gemeinsam mit den eigenen Landsleuten und starrt auf die Rothäute aus dem Norden und wundert sich- Wieder was gelernt-dass die immer Wanderkleidung tragen und immerzu essen und so blond sind und ganz oft Stöcke in den Händen halten, als ob sie das Gleichgewicht in ihrem Urlaub und überhaupt in ihrem Leben verloren hätten und man freut sich über die neuen Erfahrungen und man plant schon jetzt diese Ausflüge im kommenden Jahr zu wiederholen ,weil das alles so interessant ist was man da sieht und so fremd (-ländisch) und darum geht es doch beim Reisen, oder, dass man was zu erzählen hat wenn man heimkommt nach Mailand, Rom, Neapel oder Florenz. Ja, im nächsten Jahr fährt man wieder nach ,,Alto Adige“, weil da ist es richtig schön (kühl) und es gibt so viel zu sehen und alle sprechen deutsch, manche sogar mit Akzent und das ist gut so. Was soll man auch sonst machen, wenn es wieder heiß wird in bella Italia.

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